Rezensionen
Christiane Ensslin (Hg.) / Gottfried Ensslin (Hg.)
Gudrun Ensslin "Zieht den Trennungsstrich, jede Minute"
Briefe an ihre Schwester Christiane und ihren Bruder Gottfried aus dem Gefängnis 1972-1973
200 Seiten, broschiert
EUR 18.00     SFr 26.00
ISBN 978-3-89458-239-5

»Die sorgfältig edierte Briefsammlung, die neben dem ausführlichen Kommentar auch einige Faksimiles und einen originellen Bildteil enthält [...], ist nicht nur einzigartiges und fesselndes Zeitdokument für längst Vergangenes, sondern erinnert auch daran, dass noch heute Häftlinge in deutschen Gefängnissen (darunter immer noch ehemalige RAF-Mitglieder) unmenschlichen Schikanen ausgesetzt sind – Bedingungen weit entfernt vom „Kriminellen-Urlaub auf Steuerzahlers Kosten“.«
SCHNÜSS – Das Bonner Stadtmagazin 04/2005

»Immer dann, wenn wie etwa im Umfeld der Berliner „Terror-Ausstellung“ (Bild), Aufgeregtheiten und gewagte Interpretationen den Diskurs bestimmen, ist es am hilfreichsten, zu Originaldokumenten zu greifen – schon allein deshalb heben sich die Gefängnisbriefe Gudrun Ensslins, die 1972 inhaftiert wurde und 1977 im Alter von 37 Jahren verstarb, von anderen aktuellen Veröffentlichungen ab. Dieser schmale Band enthält keine rührselige Familiengeschichte, keine plumpe Agitation, keine Mensch-oder-Schwein-Stakkato-Lyrik – sondern einfach nur einen in einigen Dingen banalen Briefwechsel, der doch durch die Umstände wiederum alles andere als banal ist.«
Gottfried Oy in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2005

»Wer die Briefe-Dokumentation „Zieht den Trennungsstrich, jede Minute“ liest, erhält einen unverstellten Einblick in das Denken des RAF-Mitglieds Gudrun Ensslin. Die Lektüre lohnt sich, um kritischen Abstand zu gewinnen zu den psychologisierenden Verklärungen oder der ästhetisierenden Romantik, wie sie sich in Büchern und Filmen der letzten Jahre herausgebildet haben.«
Ingo Zander im WDR am 11. April 2005

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